Datenschutz & Digitale Identität
In der heutigen digitalen Gesellschaft sind unsere persönlichen Daten ständig im Umlauf – sei es bei der Nutzung sozialer Netzwerke, beim Online-Banking oder der Arbeit mit digitalen Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant.
Doch mit jeder Anmeldung, jeder geteilten Datei, jeder gesprochenen Anweisung übermitteln wir sensible Informationen, die – in falschen Händen – missbraucht werden könnten.
Um diesem Risiko entgegenzuwirken, gibt es zwei zentrale Schutzmechanismen:
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Sichere elektronische Identifikation – also Methoden, mit denen du dich digital ausweist und schützt.
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Datenschutzrechtliche Regelungen, insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union, die den Umgang mit deinen Daten streng reguliert.
Dieses Modul zeigt dir, wie du deine digitale Identität sicher verwaltest, welche Daten du wann und wie teilen solltest – und was du durch die DSGVO für Rechte hast.
DSGVO
Die DSGVO – Ein Schutzschild im digitalen Raum
Alle Informationen, die sich direkt oder indirekt auf eine Person beziehen, z. B.:
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Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer
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Nutzerverhalten (Cookies, IP-Adresse)
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Fotos, Tonaufnahmen, Spracheingaben
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GPS-Daten, Gesundheitsdaten
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Recht auf Auskunft: Du kannst anfragen, welche Daten über dich gespeichert sind.
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Recht auf Berichtigung: Falsche Daten müssen korrigiert werden.
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Recht auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“)
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Recht auf Datenübertragbarkeit: Du kannst deine Daten in maschinenlesbarer Form anfordern.
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Recht auf Einschränkung der Verarbeitung: Du kannst verlangen, dass deine Daten nicht mehr verwendet werden.
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Widerspruchsrecht: Du kannst der Datenverarbeitung widersprechen – etwa bei personalisierter Werbung.
Viele Nutzer:innen wissen nicht, dass auch Sprachaufzeichnungen oder automatisch erfasste Daten DSGVO-geschützt sind. Das bedeutet:
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Die Anbieter müssen dich über die Datennutzung aufklären.
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Du darfst der Speicherung widersprechen.
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Du hast ein Recht auf Löschung der Sprachdaten.
Sichere elektronische Identifikation
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Benutzername + Passwort
Noch immer Standard, aber anfällig für Phishing und Brute-Force-Angriffe. -
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Ergänzt das Passwort durch ein zweites Merkmal: etwa eine SMS, eine Authenticator-App oder ein Fingerabdruck. Sehr empfohlen! -
Biometrische Verfahren
Fingerabdruck, Gesichtserkennung, Iris-Scan – bequem, aber bei einem Datenleck problematisch, da biometrische Merkmale nicht änderbar sind. -
Smartcards, Tokens, Zertifikate
Physische Elemente (z. B. Personalausweis mit eID-Funktion, USB-Token), die zur sicheren Identifikation genutzt werden.
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Geräteverlust: Zugriff durch Dritte bei ungesicherten Geräten.
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Phishing: Täuschungsversuche durch Fake-Websites oder E-Mails.
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Unverschlüsselte Kommunikation: Daten können abgefangen werden.
Tipp: Verwende Passwortmanager und aktiviere, wo möglich, immer 2FA!
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Gib nur Daten preis, die wirklich notwendig sind.
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Achte auf sichere Verbindungen (https, verschlüsselte Apps).
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Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant speichern gesprochene Inhalte – auch diese gelten als personenbezogene Daten.